2 Extreme Agrarinitiativen

Am 13. Juni werden über zwei wichtige Agrarinitiativen abgestimmt. Ein Ja hätte auch für unseren Betrieb einschneidende Konsequenzen. Desshalb möchten wir Ihnen die beiden Initiativen etwas genauer vorstellen.

Die Trinkwasser-Initiative

Der Initiativtext lautet: "Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung - Keine Subventionen für den Pestizid- und den Prophylaktischen Antibiotika- Einsatz"

 

Folgendes sollte man wissen:

- Prophylaktischer Antibiotika Einsatz ist in der Schweiz bereits seit einiger Zeit verboten. Allgemein ging in den letzten 20 Jahren der Antibiotikaverbrauch in der Landwirtschaft um 67% zurück! Auch im Sunnehof gilt, wenn ein Tier wirklich krank ist, bekommt es Antibiotika, sofern es keine andere Therapiemöglichkeit gibt oder diese nicht wirksam war.

- Unter dem Decknamen Pestizide versteckt man alle Pflanzenschutzmittel auch die Biologisch hergestellten Produkte, dies würde also auch die Biobauern treffen. Nicht betroffen vom Verbot wären Gärtner, die SBB und Privatpersonen, welche ebenfalls beträchtliche Mengen Pflanzenschutzmittel einsetzen, die ins Grundwasser gelangen können.

 

Die Auswirkungen für uns wären:

-Was den Antibiotika Einsatz betrifft: Keine, da in der Schweiz der Standard bleibt und ausländisches Fleisch (mit ganz anderen Richtlinien) weiterhin importiert werden darf.

-Da wir unsere Kulturen überhaupt nicht mehr gegen Schädlinge oder Krankheiten schützen können, bleibt für uns die Aufgabe der Direktvermarktung oder den Verzicht auf die Direktzahlungen. Beides wären schwere, schmerzhafte Veränderungen.

 

- Der Bund bezahlt Direktzahlungen, damit wir die Landschaft nachhaltig nutzen, damit wir Biodiversitätsförderfläche pflegen, vielfältige Kulturen anbauen, Hecken und Bäume pflegen, unsere Gülle effizient einsetzen oder wir bodenschonend Bearbeiten etc. Ohne Direktzahlungen wären wir einerseits nicht mehr verpflichtet diese Leistungen für die Natur zu erbringen und anderseits müssten wir unsere Produkte teils massiv teurer verkaufen um das finanzielle Loch zu stopfen.

- Was die Aufgabe der Direktvermarktung von Beeren, Gemüse und Obst zur Folge hätt ist für Sie als Kunde selber vorstellbar. Ein Light- Betrieb mit wenigen Kühen und Grasland wäre denkbar, aber für die Nächste Generation nicht tragbar.

- Die Lebensmittelproduktion schweizweit würde sinken und der Import steigen. Über importierte Ware haben wir kaum Kontrolle. 

Die Pestizidfrei- Initiative

Der Initiativtext lautet: Für eine Schweiz ohne Synthetische Pestizide

 

Folgendes sollte man wissen:

- Mit dem Verbot der Synthetisch hergestellten Mittel werden wir zum Biolandbau "gezwungen". Doch nur weil ein Pflanzenschutzmittel in einem biologischen verfahren hergestellt wird, heisst das nicht, dass es die Umwelt nicht belastet. Ein Beispiel: die Schwermetalle

- Es dürfen auch keine Produkte mehr importiert werden, welche die Anforderungen nicht erfüllen. Kontrollen im Ausland sind schwierig und ein rechtlicher Graubereich. Ob das die WHO überhaupt akzeptiert, ist fraglich.

- Das Verbot kann gesundheitsschädlich sein, denn vom Verbot sind auch die Verarbeitungsbetriebe betroffen. Diverse Reinigungsmittel dürften nicht mehr eingesetzt werden. Bakterien und Pilze auf Lebensmittel könnten sich besser vermehren.

 

Die Auswirkungen für uns wären:

- Auch diese Initiative stellt uns vor eine Grosse Herausforderung. Aufgabe der Intensivkulturen (Beeren, Obst, Gemüse) oder die Umstellung auf Biolandbau?

- Synthetische Pflanzenschutzmittel setzen wir nur dann ein, wenn die Schadschwelle überschritten ist oder um die Pflanze vor dem Eintritt von Pilzsporen zu schützen. Würden diese fehlen, wäre die Qualität unserer Früchte unterschiedlicher und es gäbe mehr ausfälle.

- Viele arbeiten, gerade bei der Unkrautbekämpfung könnten auch von Hand ausgeführt werden. Dies wiederum würde die Kosten in die Höhe treiben. Der Konsument könnte auch nicht auf billige Produkte ausweichen, da die grossen Supermärkte nur noch biologisch produzierte und streng kontrollierte Ware verkaufen dürften. Essen ist ein Grundbedürfnis und sollte auch für Leute mit kleinem Budget möglich sein.

 

Weitere Infos finden sie auf der Webseite: Nein zu den extremen Agrarinitiativen 

Aus all diesen Gründen bitten wir Sie am 13. Juni 2 x Nein in die Urne zu legen. Diese extremen Agrarinitiativen sind nicht in unserem Sinne. Sie schaden der Schweizer Landwirtschaft, erhöhen die Kosten der Schweizer Bevölkerung und der Natur ist damit auch nicht geholfen.

Herzlichen Dank